Kryptopyrrolurie
Der Titel „Kryptopyrrolurie“ ist ohne Stottern kaum auszusprechen. Es gibt aber anstelle des Zungenbrechers auch die einfache Kurzform „KPU“.
Die KPU ist eine häufige, aber auch eine noch fast unbekannte Stoffwechselstörung. Dieses Phänomen wurde bereits um 1960 von Dr.Carl C.Pfeiffer beschrieben und umfassend erforscht. In späteren Jahren gab es allerdings keine wesentlichen neuen Arbeiten zu dem Thema. Erst ab dem Jahr 2000 setzten die Forschungen wieder ein.
Bei der Kryptopyrrolurie läuft die Bildung des Blutfarbstoffes Hämoglobin nicht richtig ab. Die Pyrrole, Abbauprodukte des Hämoglobin werden beim gesunden Menschen über den Stuhl ausgeschieden und nur ein geringer Teil über den Urin. Bei der KPU ist dies nicht der Fall. Durch unterschiedliche Enzymdefekte kommt es zu einem Anstieg von Pyrrolen im Blut. Dieser Überschuss wird schließlich über den Urin ausgeschieden. Dabei werden auch bestimmte lebenswichtige Vitalstoffe mitausgeschleust wie z.B. Vitamin B6, Zink und Mangan. Hieraus können sich über Jahre hinweg Symptome und später manifeste Krankheiten entwickeln.
Bei einer unerkannten KPU sind die zahlreichen Symptome oft zu Beginn sehr unscheinbar und subtil. Der Betroffene klagt über starke Müdigkeit, Stimmungstiefs, unerklärlicheDarmbeschwerden, Haarausfall, Nahrungsmittelunverträglichkeit, usw. Erst wenn sich aus Befindlichkeitsstörungen eine richtige Krankheit entwickelt hat, die einen Namen trägt, werden Therapeuten und Ärzte um Rat gefragt.
Häufig erhalten Patienten mit KPU aufgrund der Symptomvielfalt und gleichzeitig fehlender fassbarer Befunde eine psychosomatische Behandlung
Wie wird eine Kryptopyrrolurie diagnostiziert?
Um einen ersten Eindruck zu gewinnen wird in einem Anamnesegespräch die Vorgeschichte besprochen und klassische Fragen in Bezug auf KPU gestellt.
Es ist in der Tat so, dass eine familiäre Häufung feststellbar ist. Die KPU ist aber nicht nur genetisch bedingt. Diese Erkrankung kann auch im Laufe des Lebens durch bestimmte Umstände, wie z.B. häufige Infekte, erlebte Traumata, Unfälle, usw. erworben werden.
Und es gibt mittlerweile von verschiedenen Laboren sehr präzise, spezielle Test-Sets, mit denen der Urin des Patienten eingesendet werden kann (z.B. Morgenurin oder 24-Stunden-Sammelurin). Beim positiven Testergebnis sind weitere Folgeuntersuchungen notwendig um zu klären, welche Organsysteme bereits Störungen aufweisen.
Da die KPU eine schleichende Stoffwechselstörung ist, führt sie zu chronischen Krankheiten unterschiedlichster Symptomatik und Ausprägung:
- Immunschwäche/Allergien
- Burn-out-Syndrom
- Leserechtschreibschwäche/Lernstörungen
- Akne/Ekzeme
- Depression/nervöse Erschöpfung
- Chronische Unruhe
- ADHS/ADS
Wie wird eine KPU therapiert?
Aufgrund von Erfahrungen wurde ein 4-E-Programm entwickelt, das Basiskonzept:
- E = Ernährung
- E = Ergänzung
- E = Entgiftung
- E = Entstressung
Erfahrungsgemäß kann man sagen, dass viele Symptome durch entsprechende therapeutische Maßnahmen deutlich vermindert und teilweise komplett beseitigt werden können. Die Mitarbeit bzw. die Compliance des Patienten ist sehr wichtig, so kann sich der Betroffene neben viel Zeit und Geld auch viel Leid ersparen.